Das «Fest der Feste» fand an den Wochenenden vom 24./25. September sowie 1./2. Oktober 2022 das erste Mal statt. An diesen Tagen strömten trotz widrigen Wetterbedingungen knapp 20’000 Interessierte ins Berner Oberland. Das Fest bot Einblicke in verschiedenste Erntedankfeste und Herbsttraditionen der Schweizer Kantone.

Am Stand von «Bern ist Bio» war viel los. «Das Interesse an der Fermantation war gross. Zweitweise wurden wir regelrecht überrannt», so Fabian Sennhauser, Verantwortlicher für den Aufritt von «Bern ist Bio» am Fest der Feste. «Wir hatten das Glück, unsere Aktivitäten an einem optimalen Standort durchführen zu können.» In der Chabis-Werkstatt konnte selbst Hand angelegt werden: Wer ein Glas Sauerkraut mit nach Hause nehmen wollte, hobelte Weisschabis, schnippelte die gewünschten Zutaten und knetete das Ganze von Hand – feine Düfte liessen nicht lange auf sich warten! «Von Jung bis Alt – Interessierte waren so aktiv in den Prozess der etwas anderen Art einer koreanischen Kimchi-Herstellung involviert», erzählt Fabian, «und vom andauernden Regen geschützt, was die Leute schnell erkannten», schmunzelt er. «Bern ist Bio» stellte mit den Besucherinnen und Besuchern ein modernes Sauerkraut her, das je nach Belieben auch als Chabissalat genossen werden kann. Die Zutaten stammten von verschiedensten regionalen Bio-Produzentinnen und -Produzenten aus dem Kanton Bern – gar Chilli und Ingwer! Nebst diesen scharfen Muntermachern und Äpfeln, Fenchel, Sellerie, Karotten, Knoblauch und Zwiebeln konnte das Kimchi nach Belieben gewürzt werden. «Viele unserer Standbesucher- und Besucherinnen kannten das klassische Sauerkraut und haben sich bereits in dessen Herstellung versucht», so Fabian. Der Ausdruck «Kimchi» schien aber neu – und dass Äpfel und Ingwer dem Sauerkraut das gewisse Etwas geben, erst recht.

Wollt ihr mit uns «äs Bizeli Chabis» machen?

«Ja, bei uns war die Stimmung auch trotz Hudelwetter top – untereinander im Team aber auch mit den Besucherinnen und Besuchern am Stand», so Fabian. Das Team von «Bern ist Bio» verfolgte auf dem Ballenberg nebst dem Chabis machen – (Berndeutsch: «Seich machä») natürlich auch andere Ziele. Fabian erklärt: «Unsere Aktivität sollte in erster Linie Spass machen. Uns ging es aber auch darum, den Leuten auf eine einfache, unkomplizierte und authentische Art den Zugang zur alt-modernen Küche zu ermöglichen und die Freude zu entfachen, zu Hause wieder mehr auszuprobieren.» Während die Kinder am Verarbeiten waren, wurde mit den Eltern über das Projekt «Bern ist Bio» gesprochen – mit der Idee, die Begeisterung für Berner Bio-Produkte zu entfachen und die Community von «Bern ist Bio» stetig wachsen zu lassen.

Ein buntes Gemisch von Leuten aus- und ausserhalb der Bio-Bubble

Begeistert meint Fabian: «Wir haben nun mehr als ein halbes Jahr vorbereitet und viel Zeit in einen gelungenen Auftritt investiert. So haben uns die strahlenden Gesichter und ‘happy Kids’ vor Ort besonders gefreut». Er fügt an: «Grundsätzlich haben wir keine Hexereien verrichtet. Unsere Aktivität war simpel, hat aber den Bedürfnissen der Festbesucherinnen und -Besucher entsprochen.» Menschen aus der ganzen Schweiz und gar einige Touristinnen und Touristen strömten auf den Ballenberg. Mit zahlreichen Festaktivitäten französischsprachiger Kantone musste auch dann und wann auf Französisch über die Fermentation und die Herstellung von Sauerkraut gesprochen werden. «Spannende war auch, dass man nie wusste, wer vor einem steht», so Fabian weiter. «Spricht diese Person jetzt französisch? Oder gar englisch? Ist es jemand bekanntes? Kennt sich diese Person mit Themen wie Bio-Lebensmittel und Landwirtschaft aus?

Die Verantwortlichen des «Fest der Feste» werden sich in den nächsten Tagen zurückziehen und ihr Fazit aus diesem neuen Schweizer Grossanlass ziehen. Den Herbst auf dem Ballenberg mit Schweizer Herbsttraditionen zu füllen ist eine gelungene Idee und bietet «Bern ist Bio» Potenzial, mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten und mit gezielten Aktivitäten und Aufklärung die Wertschätzung gegenüber Bio-Lebensmittel, der Landwirtschaft und einer gesunden und nachhaltigen Ernährung in der breiten Bevölkerung zu steigern. Fabian zieht ein Fazit: «Ein rundum gelungener Anlass. Über die Weiterführung des Fest der Feste würden wir uns freuen! Aber alles der Reihe nach: Jetzt brauchen wir unsere Ressourcen für den Bio-Gipfel, ein etwas kleinerer, aber durchaus feiner Anlass zur Steigerung der Wertschätzung und Wertschöpfung von Berner Bio-Lebensmittel und zur Vernetzung in der Bio-Branche – halt ganz im Sinne von «Bern ist Bio».

Hier geht’s zum Kimchi-Rezept von Kevin Wüthrich alias Wüde (Küchenchef Restaurant Dampfschiff, Thun)

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