Regionale Bio-Burger von LandWIRT aus Wattenwil – oder wenn «mehr Bio» kaum möglich ist

Am Wattenwil-Märit 2023 gingen die Burger weg wie warme (Burger-) Weggli. Ausverkauft. Was für ein Erfolg! Aber auch ein Heimspiel: LandWIRT gewann das Vertrauen der Wattenwiler-Bevölkerung schnell – und das kommt nicht von ungefähr: Celine Lüthi und Jonas Engeloch wohnen und arbeiten in der kleinen Gemeinde Wattenwil, ganz in der Nähe von Thun. Jonas ist gar im Dorf aufgewachsen und ging dort zur Schule. Die beiden sind gut vernetzt und haben schon eine kleine «Fangemeinde». An wichtigen Anlässen wie eben diesem Dorfmärit ist der Heimvorteil spürbar: Die Leute testen nur zu gerne, was der «Burger von nebenan» zu bieten hat. Und so meint Jonas denn auch: «Wir bieten etwas Neues. An solchen Anlässen sind wir mit unserem Anhänger etwas Spezielles. Das ist schon schön!» Der Foodtrailer ist ausgestattet mit Grill, Gefrierer und Kühlschrank. Celine und Jonas haben ihn auf Tutti gekauft, in Eigenregie mit Freunden umgebaut und ihm den nötigen Foodtrailer-Schliff verpasst.

«Wir bieten etwas Neues. An solchen Anlässen sind wir mit unserem Anhänger etwas Spezielles. Das ist schon schön!»

Jonas Engeloch, LandWIRT GmbH

Nicht nur «Heimspiele», sondern auch unabhängige Kontrollen seien wichtig, um das Vertrauen der Kundschaft zu gewinnen, erklärt Celine. Sie weiss, wovon sie spricht. Schliesslich lässt sie sich gerade zur Bio-Kontrolleurin ausbilden und war federführend bei der Bio Cuisine-Zertifizierung für LandWIRT– ein Qualitätslabel für die Gastronomie, das Nachhaltigkeit sichtbar macht. Gar mit drei Bio-Cuisine-Sternen wurden die feinen Burger ausgezeichnet. Das bedeutet, dass zu 90-100% bio-zertifizierte Produkte verwendet werden. Trotzdem bleibt ein kleiner Wermutstropfen: «Oft können die Leute den Preis nicht nachvollziehen und finden unser Angebot zu teuer», weiss Celine zu berichten. Für 30 Franken gibt es Burger und Pommes Frites.

Der Burger bietet in der Fleischvariante Bio-Rindfleisch von den Milchkühen des Familienbetriebs, und wer mehr auf vegetarisches Essen steht, darf sich auf einen panierten Bio-Käseburger aus eigener Kuhmilch freuen. Dazu gibt es selbstgebackene Burgerbrötchen mit Bio-Mehl aus der Region, hausgemachtes Ketchup, Salat und Zwiebel aus Eigenanbau oder vom Nachbarbauern und selber eingelegte Essiggurken. Wer mag, rundet den kulinarischen Schmaus mit einem feinen Eistee aus dem eigenen Kräutergarten ab. Regionaler geht kaum. Mehr Bio geht nicht. Und mehr Handarbeit erst recht nicht. Das rechtfertige eben auch die Preise.

«Damit wollen wir ein klares Produktionsstatement setzen.»

Celine Lüthi, LandWIRT GmbH

«Der Bio-Gedanke stand für uns schon immer im Vordergrund», gibt sich Jonas kategorisch. Ihre Vision gehe aber noch einen Schritt weiter. Celine und Jonas wollen ein durch und durch regionales, ökologisches Bio-Produkt von A bis Z selbst verwirklichen: Sämtliche Zutaten sollen zu 100% aus der eigenen Produktion stammen und somit dem Leitsatz «Vom Feld bis auf den Teller» mehr als gerecht werden. Celine ergänzt: «Damit wollen wir ein klares Produktionsstatement setzen», und unterstreicht, dass sie sowieso immer wissen wolle, woher die Produkte kommen und was darin steckt. Das heisst für die beiden aber auch, dass sie jeden einzelnen Namen der Tiere kennen, die am Schluss für eben diesen Burger ihren Kopf hinhalten müssen.

«Das Geschäft ist gut angelaufen», erzählt Jonas. Dabei hätten sie kaum Werbung gemacht. Und auch wenn es die feinen Burgerkreationen nirgendwo sonst als direkt aus dem grünen LandWIRT-Foodtrailer zu verkosten gibt.

Die beiden führen ihr Catering (noch) nebenberuflich und stemmen ein bis zwei Events pro Monat. Anlässe werden ab 30 Personen durchgeführt. Ihr Traum, den Hof von Jonas’ Eltern übernehmen zu können, ist aber noch nicht in greifbarer Nähe. Spätestens dann soll es aber strukturelle Veränderungen geben und mehr auf das Standbein Catering gesetzt werden.