Mit feinstem Kaffeeduft von Spanien nach Brasilien
Wäre da nicht der feine, sich weit über die Felder verbreitende Kaffeeduft, würde man das alte Bauernhaus am Strassenrand von Bundkofen beim bernischen Schüpfen vielleicht kaum wahrnehmen. Im Inneren versteckt sich ein kleines Kaffee-Paradies, benannt nach der brasilianischen Hafengrossstadt Belém: Die Rösterei Belém Café – ein herzlicher Empfang ist garantiert. «Nach dem Rösten reifer Kaffeebohnen aus dem Garten des Ferienhauses in Spanien haben sich unsere Eltern kurzerhand dazu entschlossen, eine Kaffeerösterei zu gründen», erzählt Marlène begeistert. Kaum wieder zu Hause, war Belém Café geboren – so schnell geht’s. Auch 28 Jahre später steht die ganze Familie Bircher mit viel Herzblut und Elan vor und hinter dem Kaffeetresen. Was damals belächelt wurde, ist heute im Trend: Familiär, nachhaltig und sozial engagiert.
Das Handwerk: Rösten und Pröbeln bis zum Gafé-Ersatz
Belém Café hat Grosses vor: Noch in diesem Jahr soll ein kaffeeähnliches Getränk mit Rohstoffen aus dem Kanton Bern in Bio-Qualität auf den Markt kommen. In Zusammenarbeit mit «Bern ist Bio» wird seit ein paar Monaten an einem Kaffee-Ersatz aus lokalen Berner Bio-Produkten getüftelt. Es soll also ein Gafé-ohne-Kaffee geben. Möglichkeiten gab es viele. Rohstoffe auch. Schlussendlich wird der Gafé mit «G» für Gerste aus Gerste und Süsslupinen produziert. Geplant sind drei Sorten: Nature, mit Ingwer und eine Sorte, die nebst den beiden Getreiden auch einen kleinen Anteil Kaffee enthält. Der Prototyp ist bereit, das «Pröbeln» punkto Zubereitungsart geht noch ein Weilchen weiter. Aber eins steht unabdingbar fest: Nachhaltige und einzigartige Produkte sind gefragt, denn Umwelt, Gesundheit und Individualität gewichten mehr denn je.
«Bern ist Bio» steht unterstützend zur Seite
Von der Suche nach passenden Rohstoffen, möglichen Produzenten und Verkaufskanälen bis zum Pricing und der Kostenplanung über die Vermarktung des Produktes: «Bern ist Bio» steht Belém Café in vielfältigen Bereichen unterstützend und beratend zur Seite.
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Rösten mit allen Sinnen
Marlène’s Bruder, Thomas, ist ein Röstprofi mit besonderem Gespür für’s Kaffeerösten. Er betont: «Das Handwerk liegt uns sehr am Herzen. Wir rösten jede Sorte einzeln – langsam und schonend bei tiefen Temperaturen. Denn jede Bohnensorte und jede Ernte hat ihren eigenen idealen Röstgrad.» So werden die Bohnen erst ganz zum Schluss zu einer der sechs Kaffeemischungen gemischt – für jeden Geschmack ein passendes Produkt. Der Sensorik wird viel Aufmerksamkeit geschenkt: «Wir rösten mit allen Sinnen», fügt Thomas an. Nur so könne bester Kaffee entstehen.
Der Umwelt verpflichtet
Seit 2021 kompensiert Belém Café den eigenen CO2-Ausstoss durch inländische Klimaschutzprojekte und ist von der Plantage bis zum fixfertigen Kaffee durch Öko Strom Schweiz zertifiziert. Der Kaffee wird in recyclebaren Verpackungen ohne Aluminium verkauft, ist vorwiegend «unwashed» und verbraucht somit weniger Wasser. Die eingeschifften Kaffeebohnen werden auf einer Leer-Rückfahrt eines benachbarten Transportunternehmens vom Basler Hafen nach Schüpfen transportiert. Und die Lieferung der Kaffee-Bestellungen erfolgt mit einem Bio-Gas getankten Lieferwagen.
Das nachhaltige Denken und Handeln und das Handwerk des Röstens sind Basis des neuen Gafé-Produktes. Marlène erklärt: «So können wir unseren Kundinnen und Kunden eine Alternative zu Kaffee mit noch geringerem ökologischem Fussabdruck bieten. Die Lebensmittelwissenschaftlerin ist bei Belém Café zuständig für’s Marketing und weiss ihr Getränk bestens anzupreisen: «Halt eben ein lokales, feines und kaffeeähnliches Bio-Heissgetränk.»
Wo ist Café von Belém überall erhältlich?
Online oder vor Ort bei der Belém Café Rösterei in Schüpfen.
Zudem kann der Kaffee auch beim Apfelgold oder im Salsa in Bern, beim Ängelibeck in Lyss, bei der Stedtli Chäsi in Aarberg, beim Feinwerk in Neuenegg, im Schache Märit Lyssach sowie bei weiteren Wiederverkäufern in der Region bezogen werden.