Wo fängt man da am besten an: Bei der Hafermilch, einem Quark oder doch lieber beim Power Riegel aus Berner Bio-Superfood? Was bietet der Berner Bio-Markt heute schon und was wünschen sich Berner Bio-Konsumentinnen und -Konsumenten noch? Wer könnte das nicht besser beantworten als die passionierten Geschäftsführerinnen und Betreiber der Berner Bio-Läden selbst. Sie halten tagtäglich Bio-Produkte in den Händen und wissen, was ihre Kundschaft gerne kauft. Und ja, so war es dann auch: Ich habe spannende und aufschlussreiche Gespräche über schlummernde Ideen, Herausforderungen und Potentiale geführt und habe unbezahlbar wegweisende Inputs erhalten – vielen Dank dafür!

Meine Gesprächsreihe schloss ich mit zwei Urgesteinen der Berner Bio-Läden ab. Ich war im Gespräch mit Doris und Kaspar vom Hallerladen in der Länggasse in Bern und mit Barbara vom integral in Burgdorf. Die beiden bis heute eigenständige Läden bestehen schon seit mehr als 40 Jahren und zählen somit zu den stark etablierten und nicht mehr wegzudenkenden Berner Bio-Geschäften.

Ihr Engagement für den Berner Bio-Markt spiegelt sich auch in ihrem Sortiment wider. Nahezu in jedem Sortimentsbereich war ein Berner Bio-Schmuckstück zu finden: Das Bio-Leindotter Speiseöl von der Hofmanufaktur Vogt im Krauchthal, der Bio-Holundersirup von biolokal aus Hettiswil, Kräuter und Tee von Familie Baumann vom Hasensprung oder Berner Bio-Polenta vom Gmües Esel in Thörishaus. Derartige Berner Bio-Schmuckstücke kommen meist ohne Zwischenhändler direkt in den Laden. Und wenn die Produzentinnen und Produzenten nicht selber kommen können, dann fährt man halt zu ihnen hin: Einmal in der Woche holt Barbara frisches Gemüse beim Bio-Hof Lehmann in Utzenstorf. «Die Qualität stimmt. Es lohnt sich», so Barbara überzeugt.

Besonders lokale Bio-Produkte werden nicht gedankenlos bestellt und ins Regal geräumt– Begeisterung und Überzeugung für ein faires Produkt, für die Idee und für die Menschen dahinter sind bei Doris, Kaspar und Barbara spürbar. Dabei werden langjährige Partnerschaften gepflegt. Und bei neuen Innovationen dienen die Bio-Läden nicht selten als Sprungbrett und helfen, die neuen Produkte als Schmuckstücke auszuloben. «Wir helfen gerne etwas aufzubauen. Lokale Wertschöpfungsketten sind ein Kernziel von unserem Geschäft», erklärt Kaspar vom Hallerladen in Bern. Gut, besser, am besten: Das 400 grämmige Bio-Mandelmusglas von Manhu ist bei Lucas vom Hallerladen Bern nach durchschnittlich neun Tagen leer. Das spricht für sich. Seine Empfehlung für ein feines Zmorge: Eine Scheibe Brot mit Mandelmus und Apfelschnitz.

Die Sortimentsanalyse in den verschiedenen Bio-Läden und insbesondere die Gespräche mit den BetreiberInnen und Betreibern hat mich mit mehr als 40 verschiedenen Ideen und Ansatzpunkte gefüttert. Ich bin pappsatt und reich an neuen Ideen. Und ich nehme viele, aber insbesondere ein bedeutendes Learning für die Unterstützung von Berner Bio-Produkten mit: Jede (Weiter-)entwicklung ist nur dann sinnvoll, wenn sie in die bestehende Kreislaufwirtschaft eingebettet wird, sodass eine lokale, schonende und somit auch feine Produktion und Verarbeitung der Berner Schmuckstücke gewährleistet werden kann. Auch in diesem Punkt sind sich die Berner Urgesteine also einig.

Kommentar